Singen hat mir meine Mutter in die Wiege gelegt, Gitarre spielen habe ich mir mit 12 Jahren selbst beigebracht. Zunächst reichten wenige Griffe, um die Songs im Pfadfinderlager zu begleiten oder einige der aktuellen Hits zu spielen, die ich singen konnte, darunter „his latest flame“ von Elvis Presley. Mit 16 hatte ich einiges hinzugelernt, kaufte mir von meinem Ersparten die erste E-Gitarre und gründete ein Jahr darauf, 1964, meine erste Band „The Thunderbirds“, die bald zu einer der Top Cover-Bands am Mittelrhein aufstieg.
Während ich praktisch an jedem Wochenende in irgendeinem Schuppen oder Tanzsaal auftrat, absolvierte ich über die Woche eine Lehre als Krankenpfleger und musste zahlreiche Kollegen bestechen, damit sie meine Sonntags- und Nachtdienste übernahmen. Klar fiel das irgendwann auf und brachte mir einen dicken Rüffel ein.
Leider beendete der Bund den Höhenflug.
Â
In den 70ern versuchte ich es zunächst mit einem bürgerlichen Leben: Wohnung einrichten, heiraten und Dienst im Krankenhaus. Doch dann erreichten uns doch noch die letzten Wellen der Hippie-Bewegung mit einem unwiderstehlichen Drang nach Freiheit, Reisen und Bewusstseinserweiterung. Wir sparten unser Geld, verkauften alle Möbel, machten einen VW-Bus klar und durchquerten die Sahara und weite Teile Westafrikas. Die Klampfe hatte ich bereits seit längerem wieder in die Hand genommen und Songs von Cat Stevens, James Taylor oder Neil Young gesungen. In Afrika lernte ich dann andere Spielweisen und Rhythmen kennen, die mich fortan begleiteten.
Â
Ich spielte auf zahlreichen Jam-Sessions und sang mir irgendwas zusammen.
Es war auf der folgenden Reise durch Kanada und die West Coast, als mich der Sänger einer lokalen Band beschwor, eigene Songtexte zu schreiben. Sein insistierendes „You can do it, Herbert!“ verfehlte jedenfalls nicht ihr Ziel und so startete ich als Singer-Songwriter in die 80er.
Als die „Neue Deutsche Welle“ über unser Land schwappte, griff ich wieder zur E-Gitarre und schrieb die Programme für eine Reihe von Bands, von der mich „Top Occasion“ 1984 bis nach Portugal brachte. Dass ich kein Top-Gitarrist war, konnte ich mit Kreativität kompensieren. So gehörte ich zu den Ersten, die den gerade entstehenden Rap in den USA aufpickten, um mit deutschen Texten einen eigenen Weg zu beschreiten.
Â
Ausdrücklich erwähnen möchte ich an dieser Stelle meine liebe Frau „Rosi“, mit der ich seit der Thunderbirds-Zeit zusammen lebe, die das Auf und Ab eines Künstlerdaseins mit zwei Kindern mitgetragen und stets an mich geglaubt hat. Dann entdeckte sie das Singen und agierte als meine Co-Sängerin, bis zum heutigen Tag.
Â
Weiter ging es in den 90er Jahren mit „Little Wing“, einer Formation, mit der wir die Oldies der „Roaring Sixties“ auferstehen ließen, sowie „Batida de Samba“, die erste Samba Batteria im weiten Umfeld, mit der wir durch Deutschland und Frankreich tourten.
Gegen Ende des Jahrzehnts spielte/sang ich im Trio „Blackbyrd“, mit dem ich vorwiegend im Rhein-Ahr Kreis auftrat und eigene Songs zum Programm hinzu steuerte.
Â
Im eigenen Studio in den frühen 2000er Jahren fand sich genügend Platz für musikalische Aktivitäten mit Teilnehmergruppen. So gründete ich nacheinander einen Trance-Trommelkreis, einen Oldies-Singkreis sowie einen Mantra-Chor, aus dem die 2006 gegründete Chor-Band „Great Spirit Singers“ hervorging.
Â